Balaton Átúszás 2024 – W98 durchschwimmt den Plattensee
Balaton Átúszás 2024 – W98 durchschwimmt den Plattensee

Balaton Átúszás 2024 – W98 durchschwimmt den Plattensee

Angefangen hat alles mit einer WhatsApp Nachricht in unser Schwimmteam von unserem Mitglied Dóra: hätten wir Lust an dem diesjährigen Balatonüberschwimmen am 20. Juli 2024 teilzunehmen? Erst tat sich nicht so viel (es war ja auch erst Januar) aber Dóra blieb hartnäckig. Im März haben dann Sylvia und Frank, Heike und ich (Annette) entschieden: wir machen mit!

Schnell war klar, dass wir auf jeden Fall die ganze Strecke schwimmen wollen (5,2 km), also wenn schon, denn schon, da geben wir uns nicht mit der 2,6 km Distanz zufrieden. Und wenn wir schon mal in Ungarn sind, dann machen wir auch noch ein bisschen Urlaub. Dóra hat sich um die Anmeldung und um eine Unterkunft für uns gekümmert. Zum Glück, denn ihr Ungarisch ist um Klassen besser als unseres!

Und dann war auf einmal Juli und es ging los. Angereist sind wir eine Woche vorher, haben diverse Strände besucht und uns (bei 30 Grad Hitze!) einiges angeschaut.

Der 20. Juli rückte immer näher und die Aufregung stieg. Dann bekamen wir auf einmal am Donnerstag die Nachricht, dass die Veranstaltung aufgrund der schlechten Wetterprognose für Samstag abgesagt wurde! Da gab es erstmal lange Gesichter. Findet es jetzt überhaupt statt? Wenn ja, wann? Am Freitagnachmittag dann die erlösende Nachricht: das Event findet am Sonntag statt. Puh, da waren wir echt froh und sind am Strand erstmal in Jubel ausgebrochen.

Dann war der große Tag, auf den wir seit Anfang Mai hintrainiert und -gefiebert haben, endlich da. Der Wecker klingelt um 7:00 Uhr, Kaffee, kleines Frühstück und dann eine kurze Fotosession, Vereinsbikini und -badehose, Vereins-T-Shirt selbstverständlich auch, wir wollen ja W98 repräsentieren.

Der Startort Révfülöp ist nur einen Ort weiter, also, los gehts. Einen Parkplatz haben wir zügig gefunden, auf zum Start. Als wir auf dem Gelände ankommen, sind wir erstmal geflasht: so viele Menschen, insgesamt sind über 11.000 Menschen gestartet, es gibt eine SUP-Strecke und manche schwimmen die 2,6 km Distanz. Aber das Gros schwimmt die ganze Strecke. Zum Glück starten nicht alle gleichzeitig, zwischen 7.00 und 12.00 kann gestartet werden, da verteilt sich die Menge ganz gut.

Auf zur Registrierung, wir bekommen jeder ein Bändchen mit einer Nummer ums Handgelenk, dann anstehen, um unsere Sachen abzugeben, die werden auf die andere Seite gebracht, wir können sie später dort abholen, dann ein bisschen warm machen und dann gehts endlich los. Unsere Nummern werden gescannt und wir stürzen uns in die warmen Fluten des Balatons.

Der Anblick ist wirklich beindruckend: auf der rechten Seite des „Korridors“ liegen Boote, alle max. 50m, über die ganze Strecke, auf der linken Seite ist alle 500m eine Boje verankert, hier kann die bereits geschwommene Distanz abgelesen werden. Falls man beim Schwimmen kurz die Orientierung verliert (soll ja vorkommen, so im Freiwasser ohne eingeleinte Bahnen) und sich plötzlich außerhalb des Korridors befindet, sind Paddler in ihren Kajaks auf Zack und scheuchen uns zurück. Und dann schwimmen wir, anfangs haben wir uns noch gesehen, doch irgendwann haben wir uns aus den Augen verloren. Jede(r) schwimmt sein eigenes Tempo für sich. Es ist ziemlich wellig, das ist sehr ungewöhnlich und eine zusätzliche Herausforderung. Hinterher erfahren wir, dass zwischenzeitlich aufgrund der Wellen sogar der Start gestoppt wurde!

Es ist auch spannend zu beobachten, was für unterschiedliche Menschen an dieser Riesenveranstaltung teilnehmen: ganze Familien, Frauen und Männer mit Hut und Sonnenbrille, schnelle Schwimmer, langsame Schwimmer, Alt und Jung, so vielfältig. Manche machen Pause an einem der Boote, Getränke haben wohl alle an Bord.

Und wir schwimmen immer noch, irgendwann kommt das Ziel in Balatonboglár in Sicht, es bleibt aber noch viel zu lange viel zu weit weg. Doch irgendwann ist auch die längste Distanz geschwommen, die letzten Meter werden gelaufen, das Wasser ist dort einfach zu flach. Der breite Korridor verengt sich, auf beiden Seiten stehen Menschen im warmen Wasser, klatschen uns ab, jubeln, die Stimmung ist einfach großartig. Schnell noch mit dem Scanner über die Nummer am Handgelenk und dann haben wir das erste Mal den Balaton durchschwommen (für Dora war es bereits das dritte Mal!). Wir bekommen eine Medaille umgehängt, werden mit kalten und heißen Getränken und Energy Riegeln versorgt, um die Energiespeicher wieder aufzufüllen. Und dann müssen wir erstmal realisieren, dass wir es geschafft haben: 5,2 km am Stück!

Auch auf dieser Seite des Sees ziehen wir den Hut vor den Organisatoren. Alles läuft wie am Schnürchen, wir stellen uns in die gelbe Schlange, um unsere Sachen wieder zu bekommen, suchen uns ein Plätzchen im Schatten und schwimmen quasi jeden Kilometer in unseren Gesprächen noch einmal. Wir sind erschöpft und müde, aber glücklich.

Es war auf jeden Fall eine unvergessliche Erfahrung, es ist gut möglich, dass wir irgendwann noch mal teilnehmen, der Termin für 2025 steht bereits: 26. Juli 2025

Falls jetzt eines unserer Mitglieder auch Lust bekommen hat den Balaton zu durchschwimmen, sprecht uns gern an, wir versorgen euch mit allen nötigen Informationen.

Sportliche Grüße

Dóra, Sylvia, Frank, Heike und Annette