An dem langen Wochenende nach Christi Himmelfahrt standen die nationalen Meisterschaften der Masters an. Eingeladen hatten der DSV und der USV TU Dresden e.V. nach Dresden, in eines der wohl schmucksten Städtchen Deutschlands, das sich bei strahlendem Wetter als Touristen-Magnet präsentierte.
Nicht weniger schön war der Austragungsort. Der Schwimmsport-Komplex am Freiberger Platz bot neben moderner Architektur auch zwei 50m-Becken und weiteren Fazilitäten mit genug Platz und Luft für die genau eintausend gemeldeten Sportler. Ich kenne kein vergleichbar modernes Bad in Westdeutschland. Naja, Aufbau-Ost machts möglich.
Ein fünfköpfiges Team aus drei Frauen und zwei Männer war für W98 angetreten, und das sehr erfolgreich. Christiane Reiß-Abdulrahman holte gleich zweimal Gold, nämlich über 50F und 50B. Ich behaupte mal, hätte Christiane mehr Zeit gehabt, wären noch mehr Goldmedaillen herausgesprungen.
Gleichgemacht hat es ihr Anne-Kathrin Bucher, die ebenfalls über 50F und 50B Gold holte und das mit Zeiten, die über den Mastersport hinaus deutsche Spitze bedeuten!
Julia Dreyer ist nach ihrer sehr erfolgreichen Karriere im Triathlon auf dem Weg sich auch im Schwimmsport, ihrer „wahren Liebe“, nach vorne zu arbeiten. Julia verpasste über 50B die Bronzemedaille denkbar knapp und wurde fünfte. Es folgten weitere gute Platzierungen über 50S, 100S und 100B.
„Mr. Butterfly“ Igor Borovsky holte Bronze über – genau 100S. Glückwunsch von meiner Seite an Euch alle.
Ich selbst konnte Silber über 50F und Bronze über 50S gewinnen.
Mein persönliches Highlight war die 4x50F Mixed 200+. Da hier Männer und Frauen aus unterschiedlichsten Altersklassen im direkten Vergleich gegeneinander antraten, wechselten die Positionierung im Feld während der vier Bahnen ständig. So auch bei uns. Nachdem Igor und Christiane vorgelegt hatten, konnte Anne gleich mehrere Sekunden auf die beiden führenden Staffeln gutmachen und übergab an mich als Schlussschwimmer mit nur 0,08 Sek Rückstand auf das zweitplatzierte Team. Und nachdem ich genau 27,81 Sek Kopf an Kopf neben meinem gleichaltrigen Konkurrenten aus Germering geschwommen war, hatte ich 0,06 Sek aufgeholt. Wer nachgerechnet hat weiß, uns fehlten am Ende 0,02 Sek auf Silber. Wahnsinn, nach all dem Hin und Her entscheidet ein Wimpernschlag. Aber genau für solche Rennen schwimmt man Wettkämpfe, oder nicht? Was aber viel wichtiger ist, unsere Staffel schwamm eine sehr schnelle Zeit, richtig schnell!
In der 4x100L Mixed Staffel gelang uns das Kunststück nicht. Es reichte zur Holzmedaille.
Ich mache jetzt über 11 Jahre Mastersport. Viele Schwimmer haben während dieser Zeit die Badehose an den Nagel gehängt, andere haben sie erst spät wiedergefunden und sind dazugekommen. Es bleibt also spannend und abwechslungsreich. Auffallend war dieses Jahr, dass sehr viele Sportler braungebrannt und durchtrainiert auf der Startbrücke standen. Ein klares Zeichen, dass man sich im sonnigen Süden auf die Meisterschaften vorbereitet hat.
Und genau das haben wir nächstes Jahr auch vor. Ich habe richtig Bock drauf!
Haltet Euch fit, wir sehen uns über den Sommer in den Freibädern unserer Stadt.



